Pfarrer Christian Piegenschke: Worte an die Gemeinde

 

Liebe Mitglieder unserer Kirchengemeinde,

neben den Stürmen hier bei uns an der Nordseeküste, gibt es noch einen Sturm anderer Art: in Deutschland, in Europa und darüber hinaus.

Ich denke an den schrecklichen Krieg in der Ukraine mit den vielen Toten, den Flüchtlingen, den zerstörten Dörfern und Städten und an die Folgen, die dieser Krieg hat.

Ich denke an das kleine nur unter dem Mikroskop erkennbare Corona-Virus mit der Gestalt einer Krone. Es beherrscht seit gut zwei Jahren die ganze Welt und die ganze Welt dient ihm.

Das alles zeigt, wie brüchig und abgründig doch unsere Welt und unser Leben ist, und wie wenig wir Menschen in der Hand haben und wie nahe uns der Tod ist. Jetzt erfahren wir plötzlich wieder ganz massiv, dass der Tod zum Leben gehört, und dass wir mitten im Leben schon immer vom Tod umfangen sind.

Das Symptom des Todes ist die Angst. Sie spüren wir in diesen stürmischen Zeiten ganz besonders. Auch sie gehört schon immer zum Leben. Sie ist immer da, wenn zumeist auch (schlummernd) verborgen. Das ist die Realität, schon immer. Damit müssen wir leben. Damit müssen wir umgehen und klarkommen! Aber wie?

Christen haben Angst. Sie dürfen auch Angst haben.
Sie schreien und sie dürfen schreien so wie die Jünger in dem Boot auf stürmischer See, wie wir im Evangelium lesen.

Wenn aber Christen immer wieder auf den Gott schauen, der uns in Jesus von Nazareth in seine Gemeinschaft ruft, weg von allen falschen Göttern und dem Klammern an das Vergängliche und Verfügbare, dann beruhigt sich die Angst. Sie ist nicht weg, aber sie hat keine Macht mehr über uns. Christen geraten nicht in Panik. Panik ist Heidenangst!

Diese dreifache Kommunion: die Gemeinschaft mit Gott dem Vater, mit Jesus Christus und miteinander im Hl. Geist, ist das einzige Heil-Mittel gegen das Virus der Angst, das viel gefährlicher ist als das Corona-Virus, denn es vergiftet, lähmt und zerstört unser Leben.

Darum dürfen christliche Kirchen auch nie mehr geschlossen werden. Wenn die Lebensmittelgeschäfte geöffnet bleiben, weil sie systemrelevant sind, dann sind die christlichen Kirchen mit ihrem Lebensmittel mehr als das: Sie sind existenzrelevant und darum dann auch: systemrelevant.

 

Worte des Pfarrers als download:

  • Advent - Gott ist im Kommen
  • Pfingsten - Sturm und Feuersgluten
  • Der Advent - Das Abenteuer Leben
  • Der Weg in die innere Freiheit
  • Osterbrief an die Gemeinde
  • Maria - Frau und Mutter. Zum Muttertag
  • Die heilige Corona
  • Stürmische Zeiten in Kirche und Welt
  • Arm sein vor Gott
  • Beschneidung - Warum?
  • Der Boni-Bus - Keiner kann alleine glauben